Geschichte und Herkunft

Der Dalmatiner ist eine sehr alte Hunderasse, dessen Herkunft bis heute unklar ist. Es gibt verschiedene Vermutungen, jedoch lassen kirchliche Chroniken aus dem 14. Jahrhundert ernsthaft darauf schließen, dass der Ursprung des Dalmatiners im östlichen Mittelmeerraum und speziell in der Gegend der dalmatischen Küste (Kraoatien) liegt.

Dalmatiner wurden früher häufig als Beschützer auf Reisen neben der Kutsche eingesetzt. Dank ihrer Lauffreudigkeit, Ausdauer und besonderen Liebe zu Pferden war dieses die perfekte Aufgabe für den Dalmatiner.

Später erlangte der Dalmatiner Bekanntheit als "Feuerwehrhund", denn auch dort nutzte man Kutschen. Der Dalmatiner diente hier einerseits als Schutz für die wertvollen Pferde, als auch als "bellende" Sirene.

Mit dem Beginn der Motoriesierung fielen diese Aufgaben für den Dalmatiner weg, doch er ist auch heute noch als "Maskottchen" der Feuerwehr bekannt.

Aussehen

Größe:
Rüden 56-61 cm
Hündinnen 54-59 cm

Gewicht:
Rüden 25-32 kg
Hündinnen 16-24 kg

Farbe: weiß, mit rundlichen schwarzen, braunen, gelblichen oder bläulichen Tupfen (es gibt weitere seltene Fellfärbungen wie Tricolor, mosaic oder gestromte Flecken)
Vom FCI anerkannt sind nur die Farbvarianten: schwarz-weiß und braun-weiß

Fell: kurz, ohne Unterwolle, haart ganzjährig mehr oder weniger stark (langhaarige Dalmatiner kommen vor, sind aber sehr selten und im FCI von der Zucht ausgeschlossen)

Körperbau: gut proportioniert, athletisch, muskulös

Besonderheiten: Dalmatinerwelpen werden völlig weiß geboren, die Flecken entwickeln sich erst in den ersten Lebenswochen, nur so genannte Platten/Monokel sind direkt nach der Geburt sichtbar

Charakter/Wesen

Der Dalmatiner ist eine aktive Laufhunderasse, die ursprünglich zum Schutz von Kutschen und auf der Jagd eingesetzt wurde. Daher ist der Dalmatiner fähig mit großer Ausdauer, schnell zu laufen.

Dalmatiner haben ein überschwengliches, freundliches Wesen und eine ausgeprägte Lebensfreude. Sie sind absolute "gute Laune Hunde".

Sie genießen jede Art von Aktivität und Zuneigung und zeigen in der Regel eine enge Bindung an den Besitzer auch wenn sie eine Tendenz zur Eigenständigkeit zeigen.

Dalmatiner können sehr sturr sein, was eine konsequente Erziehung erfordert. Sie sind ausgesprochen lernfähig und lernwillig, aber auch sehr anpassungsfähig, was sie zu tollen Begleitern macht.

Gesundheit/rassetypische Krankheiten

Taubheit: wie bei vielen weißhaarigen Rassen, ist auch beim Dalmatiner Taubheit genetisch verankert. Wenn ein Welpe davon betroffen ist, wird er bereits taub oder nur einseitig hörend geboren. Ab der 6. Lebenswoche lässt sich mit einer Untersuchung (AEP/BEAR) sicher nachweisen, ob der Welpe beidseitig hörend ist

Harnsteine/Harntraktinfektionen: Bedingt durch einen Gendefekt, den (fast) alle Dalmatiner mit sich bringen, kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung von Harnsäure über den Urin. Dieses kann zur Bildung von Harnsteinen führen. Auch wenn (fast) alle Dalmatiner diesen Gendefekt haben, entwickeln bei weitem nicht alle auch Harnkristalle. Durch eine purinbewusste Ernährung kann man der Bildung von Harnsteinen entgegen wirken.

Hautprobleme/Allergien: Manche Dalmatiner neigen zu Hautausschlägen. Häufig scheinen sie eine Reaktion auf verschieden Futtersorten zu sein, auf die der Hund allergisch reagiert. Da der Dalmatiner ein sehr kurzes Fell ohne Unterwolle besitzt fallen diese Ausschläge in der Regel schneller auf, als bei anderen Rassen. Häufig findet man in diesem Zusammenhang den Begriff: Dalmatiner Bronze Syndrom (DBS), der eine allergische Hautreaktion umschreibt, die allerdings nicht nur beim Dalmatiner vorkommt.

Epilepsie: Die Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die auf einer Störung im Gehrin beruht und zu epileptischen Anfällen führt. Diese Anfälle können mit unterschiedlicher Häufigkeit und Intensität auftreten. Beim Dalmatiner kommt es in einigen Zuchtlinien zur Häufung von Epilepsie.

Pflege und Ernährung

Das Fell ist pflegeleicht jedoch ganzjährig mehr oder weniger stark haarend. Es trocknet schnell, Schmutz lässt sich leicht mit einem Tuch rausrubbeln. Auf Grund der Neigung zu Harnsteinen wird eine purinarme Ernährung empfohlen.

Erziehung und Ausbildung

Der Dalmatiner ist eine sportlich begeisterte Rasse, die für so ziemlich jeden Hundesport geeignet ist. Als Laufhund liebt er alles, bei dem er unermüdlich rennen darf, so ist er ein toller Begleiter beim Joggen, Rad fahren und am Pferd.

Da der Dalmatiner sehr sturr sein kann aber ebenso oft sehr sensibel ist, sollte die Erziehung konsequent und einfühlsam zugleich sein.

Vorraussetzungen zur Haltung

Weil der Dalmatiner ein sportlicher Hund ist, stellt er an seinen Besitzer große Anforderungen an Aktivität. Er ist ein idealer Begeleiter beim Joggen, Rad fahren, am Pferd und auch bei langen Wanderungen.

Mindestens genauso wichtig ist für den Dalmatiner jedoch der Anschluß ans Familienleben. Er möchte stets in Menschennähe sein und will in die Familie integriert werden. Kinder stellen in der Regel kein Problem dar.

Für eine Zwingerhaltung ist der Dalmatiner daher gänzlich ungeeignet. Auch ist er nicht besonders witterungsfest und gehört auch deswegen ins Haus.

Ein eingezäunter Garten wäre toll, ist aber bei ausreichend Beschäftigung und Auslauf nicht unabdingbar.

Bei der Erziehung ist Konsequenz und Einfühlungsvermögen gefragt.